Wie der Begründer des deutschen Turnwesens "Turnvater Jahn" 1811 auf der Hasenheide in Berlin den ersten Turnplatz schuf und nach 1840 viele Turnvereine gegründet wurden, die sich 1860 in der deutschen Turnerschaft zusammenschlossen, ... so haben im Jahre 1892 die nachfolgend genannten Männer den Turnverein Treis zur Übung der Körperkräfte und der Geschicklichkeit gegründet:

  • Wilhelm Bleser
  • Nikolaus Bleser
  • Anton Bleser
  • Jakob Bleser
  • Jakob Moritz
  • Anton Ries
  • Oberförster Günster

Es bestanden zu der Zeit Turnvereine in Cochem, Neef und Bengel, die untereinander Wettkämpfe austrugen. Im Jahre 1908 richtete der Verein das Gau-Bergfest für den Untermosel-Medinggau mit großem Erfolg auf den Bachgärten aus. Diese waren im Sommer die Übungsstätten des Vereins, während im Winter im Saale Conzen geturnt wurde. Im Jahre 1908 begann man auch mit dem Bau einer Turnhalle. Die Kosten der Baustoffe wurden durch ein Darlehen finanziert, wozu die damaligen Vorstandsmitglieder eine selbstschuldnerische Bürgschaft gaben. Die Arbeiten sind durch kostenlose Leistungen der Mitglieder ausgeführt worden. Ab 1910 wurde auf dem Werth auch Fußball gespielt. Die gegnerischen Mannschaften waren aus Cochem, Karden-Forst und Kaisersesch.

Am 12.6.1926 erfolgte neben dem Turnverein die Gründung des Sportvereins"Wildburg" Treis, der dem Westdeutschen Spielverband angeschlossen war. Als Gründer dieses Vereins sind zu nennen: Karl Gewohn, Peter Gärtner II, Franz Bleser, Franz Steffen und Philipp Bleser, die auch den ersten Vorstand bildeten. Als Vereinszweck galten die Pflege der körperlichen Ertüchtigung durch Fußballspiel und Leichtathletik, sowie die Förderung der Kameradschaft.
Anlässlich der Kirmes im Jahre 1919 wurde bei der Turnhalle ein Festzelt aufgestellt. Aus dem Erlös der Tanzveranstaltungen in Halle und Zelt konnte ein großer Betrag des Darlehens für die Turnhalle getilgt werden. Die Resttilgung ist durch viele kleine Mitgliederspenden aufgebracht worden.
Nach dem ersten Weltkrieg fanden in der Turnhalle wieder die ersten Veranstaltungen statt, weil alle anderen Säle im Ort zerstört waren. Im Jahre 1922 beging der Verein das 30jährige Bestehen, weil das 25jährige Jubiläum wegen des Weltkrieges nicht gefeiert werden konnte. Ebenso war es mit dem 50jährigen Stiftungsfest, welches in den 2. Weltkrieg fiel.
Im Jahre 1925 wurde die Vereinsfahne angeschafft, die auch kirchlich eingesegnet wurde.
Am 11.6.1932 erfolgte in der Turnhalle eine Zusammenkunft über die Zusammenlegung der beiden Vereine. Die Abstimmung ergab eine große Mehrheit für die Zusammenführung. Wie aus dem Protokollbuch ersichtlich, hat der zusammengeschlossene Verein jedoch nur bis 1935 bestanden, denn am 23.11.1935 ist der Sportverein "Wildburg" neu gegründet worden.
An Pfingsten 1933 wurde das Gauturnfest vom Turngau Mosel-Hunsrück in Treis abgehalten. An dieser sportlichen Veranstaltung, es war die größte, die jemals in Treis stattfand, beteiligten sich über 1000 aktive Sportler. Vorsitzender des Turnvereins vor dem Krieg war Martin Schuster und im Kriege Nikolaus Ningel.
Der Sportverein hatte vor dem Kriege eine erfolgreiche Fußballmannschaft, die in der Bezirksklasse Koblenz mitspielte. Im Jahre 1937 ist der Junggesellenverein im Sportverein aufgegangen. Die Vereinsbezeichnung lautete danach Sport- und Spielvereinigung Treis. Die Traditionen des Junggesellenvereins, wie Kirmeszug und Fastnachtsveranstaltungen wurden übernommen.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges ist in beiden Vereinen das Vereinsleben erloschen. Bei Kriegsschluss gelangte das Protokollbuch des Turnvereins in die Hände der amerikanischen Besatzung, so dass eine Berichterstattung über den Turnverein nur durch Befragen der ältesten Mitglieder möglich war.
Nach Kriegsende, bereits am 16.12.1945, trafen sich im früheren Vereinslokal Born 46 Sportfreunde zur Neugründung der Sport- und Spielvereinigung Treis. Der erste Vorstand setzte sich damals wie folgt zusammen:

  • Vorsitzender: Albert Zilles
  • Schriftwart: Bernhard Eulgen
  • Kassenwart: Adolf Schneid
  • Sportwart: Wilhelm Quickert

Es wurde beschlossen, die Tradition der früheren Sport- und Spielvereinigung fortzusetzen, insbesondere das Fußballspielen wieder aufzunehmen. Die früheren Vereinsfarben Schwarz-Weiß wurden beibehalten.
Fast ausschließlich in Eigenarbeit der Mitglieder und der kostenlosen Mithilfe verschiedener Handwerker ist der Sportplatz auf der Kipp wieder bespielbar gemacht worden.
Im Jahre 1946 wurde mit den Fußballverbandsspielen begonnen. Zu diesem Zeitpunkt schloss sich dem Verein auch eine Leichtathletik- und Schwimmabteilung an.
Im Jahre 1948 wurde, nachdem die damalige Militärregierung das Turnen wieder erlaubt hatte, eine Turnriege aufgestellt. Es bestand zu dieser Zeit auch eine Damenhandballmannschaft und eine Tischtennisabteilung. Die Fußballmannschaft wurde im Jahre 1948 Kreismeister und schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse Hunsrück-Mosel.
Im Jahre 1950 beschloss die Generalversammlung die Umbenennung in:
Turn- und Sportverein e.V. Treis.

Bis 1978 stand der Fußball im sportlichen Mittelpunkt des Vereins. Erst als mit dem Bau der neuen Sporthalle begonnen wurde, die im Juni 1978 ihrer Bestimmung übergeben wurde, folgten fast gleichzeitig die Gründung neuer Abteilungen wie Basketball, Handball, Karate-Dojo, Tischtennis und Volleyball.

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